Die Bronzezeit (2200 – 800 v.Chr.)

Das Wissen um die Bronzeherstellung kommt aus dem Vorderen Orient und erreicht um 2200 v. Chr. Mitteleuropa. Nun fertigt man immer mehr Gegenstände aus diesem Metall. Der Zugang zu Metallen, das technische Wissen und die Kontrolle der Transportwege führt zu einer sozialen Gliederung der Gesellschaft. Die Bildung von Eliten erreicht gegen Ende der Urnenfelderzeit, zwischen 100 und 800 v. Chr., mit einem „Kriegeradel“ einen Höhepunkt.

Siedlungen

Grabungen und Lesefunde zeigen im Gebiet um Greding eine Vielzahl von Siedlungsstellen an. So war das Gelände des heutigen Gewerbegebietes an der Kindinger Straße über 1500 Jahre lang besiedelt. Zahlreiche Hausbgrundrisse stammen hier aus der frühen bis mittleren Bronzezeit ab etwa 1500 v. Chr.. Diese Niederlassung ist typisch für die Bronzezeit: unbefestigt und vor Hochwasser geschützt lag sie in Nähe einer Wasserstelle.

Kult

In der frühen Hügelgräberzeit (1650 – 1200 v. Chr.) legte man an einer Quelle am Rande der Siedlung einen Hortfund nieder. Es handelt sich um einen derbislang am jüngsten zu datierenden Horte und das nördlichste Depot mit Spangenbarren in Bayern. Der Hort besteht aus 36 bronzenen Spangenbarren, vier Randleistenbeilen und vier massiven Goldringen, die wohl als Gabe an die Götter im Zusammenhang mit dem lebenspendenden Element Wasser niedergelegt wurden.

Eine langovale Grube bei Untermässing enthielt Holzkohlebrocken, Lehmstücke, Teile von Webgewichten, verkohlte Getreidekörner und Scherben von Keramik. Die Schalen, Tassen, ein Sieb und Etagengefäße wurden wohl vor Ort zerschlagen. Offensichtlich hat man hier in der älteren Urnenfelderzeit, also ab 1300 v. Chr., Hausrat und Geschirr gezielt dem Feuer überantwortet.

Bestattungsformen

Zu Beginn der Bronzezeit bestattet man in Flachgräbern. Erst ab etwa 1600 v. Chr. errichtet man Grabhügel und stattet die Verstorbenen zum Teil mit reichen Beigaben aus: qualitätvolle Waffen wie Schwerter und Dolche, Schmuck, Trachtbestandteile und Gefäße aus Keramik.

In der Urnenfelderzeit zwischen etwa 1200 bis 800 v. Chr. zeigt sich ein genereller Wandel im Siedlungswesen, der Tracht und Ornamentik, aber auch bei Bewaffnung, Kampfesweise und im Totenbrauchtum. Die Toten werden nun verbrannt und in Urnen, häufig auch mit Beigaben, auf großen Friedhöfen beigesetzt.

Bronzezeitlicher Grabhügel

Bronzezeitlicher Grabhügel im Talgrund bei Großhöbing

Hortfund Auswahl

Beile und Goldspiralen des Hortfundes

Gefäß Opfergrube Untermässing

Gefäß aus der Opfergrube von Untermässing

Hausgrundriss frühe Bronzezeit

Bronzezeitlicher Hausgrundriss im heutigen Gredinger Gewerbegebiet

Urnengrab

Grab der Urnenfelderzeit